Über uns

Alex (Jahrgang 1968): Ich war die vergangenen Jahre als Einkaufsleiterin in der Industrie tätig, was mir immer viel Freude gemacht hat. Zu meinen großen Leidenschaften gehört seit 30 Jahren das Windsurfen. Zum anderen bin ich von jeher gern und viel gereist. So entstand der Wunsch einer Weltreise, auf der man Surfen und die die Neugier auf fremde Länder und Menschen verbinden kann. In der Lebensmitte solch eine Entscheidung zu treffen, ist sicher nicht ganz leicht, wenn man an all die Konsequenzen denkt, die so etwas mit sich bringt. Nicht desto trotz habe ich mich zu dieser Reise entschieden und hoffe, nach dem geplanten Jahr mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken zurückzukehren. Gerd (Jahrgang 1947): Ich war die letzten 35 Jahre als Dozent für Sport an der Uni München in der Ausbildung zukünftiger Sportlehrer und im allgemeinen Hochschulsport tätig. Auch im Beruf war es mir immer wichtig, meine Begeisterung für das Windsurfen weiter zu geben. Meine Reiseziele in Verbindung mit dem Surfen haben mich schon in viele Länder gelockt und jetzt gibt es die Gelegenheit, ein Jahr zu Reisen, andere Kulturen zu entdecken und gelegentlich dies auch mit Windsurfen zu verbinden.

Wo wir sein werden

Hier geben wir Euch einen kurzen Überblick, wohin uns unsere Reise führen soll: Unsere Reise beginnt am 06.04.2010 und führt uns zunächst nach Maui. Da wir uns dort vor sechs Jahren kennen gelernt haben, war es uns wichtig, an diesem Ort mit unserer Reise zu beginnen. Von dort aus werden wir in den Südwesten und Norden der USA reisen und diesen entdecken. Nach einem kurzen Zwischenstopp in München wollen wir dann den Süden Afrikas erleben und von Namibia über Botswana bis nach Südafrika fahren. Von Johannesburg aus geht es dann nach Mauritius in die Wellen des Indischen Ozeans. Dann folgen einige Herausforderungen. Auf dem Landweg soll es von Neu Dehli nach Kathmandu gehen und von dort weiter nach Bangkok. Den deutschen Winter möchten wir dann in Australien verbringen, wo wir neben der Westküste zum Surfen auch den Kontinent durchqueren möchten. Über Neuseeland und zum Abschluss zurück über Hawaii, wollen wir dann Ende März 2011 wieder zu Hause sein.

Reiseroute von Alex und Gerd

Reiseroute von Alex und Gerd

Samstag, 16. Oktober 2010

"Poon-Hill" - 5 Tage Trekking

Pünktlich um viertel nach 7 sind Happy und unser gebuchter Träger "Siri" zur Stelle. Es ist üblich, dass man sich zu einem Guide noch einen oder auch mehrere Träger nimmt. Dies erleichtert es einem selber enorm, da man nur einen Tagesrucksack trägt und zudem sind es Arbeitsplätze in den Trekking-Gebieten. Wir sind aber zugegebenermaßen etwas "erschrocken", als wir die "Halbe Portion" "Siri" sehen, der ja nun unser Hauptgepäck und auch noch seine eigenen Sachen tragen soll. "Nun gut, das ist jetzt halt so", denken wir erstmal.
Wir fahren zunächst mit dem Taxi ca. eineinhalb Stunden in Richtung Berge über einen Pass und auf schlechter, kurviger Straße wieder ins nächste Tal. Auf der Straße kommen uns herdenweise Ziegen entgegen. Auch ein Zeichen des Dasain-Festes. Die Familien opfern bei diesem Fest jeweils mindestens eines oder auch mehrere Tiere.
In der Ortschaft Nayapul geht es dann los. Immer entlang eines Flusses geht es die ersten Stunden mal bergauf, dann wieder bergab. Eine sehr idyllische Landschaft. Es ist hochsommerlich heiß. Wir merken schnell, dass Siri doch nicht so "schmächtig" ist, wie wir meinten. Er läuft geradezu den Berg hinauf! Überhaupt sind wir immer wieder beeindruckt, mit welcher Leichtigkeit die Menschen hier, selbst schwerste Lasten auf dem Rücken die Berge hinauftragen. Mittags machen wir Rast im kleinen Dorf und dann kommt die "Hölle von Tag 1". Es geht über 500 Höhenmeter steil bergauf. Insgesamt über 3.280 Steinstufen, die richtig steil und hoch sind. Nach rund 6 Stunden Gesamt-Gehzeit erreichen wir nachmittags aber dann doch das Dorf Ulleri, wo wir übernachten. Abends gewittert es heftig, der Strom fällt gleich mal aus und so verkriechen wir uns todmüde ziemlich früh ins Bett.
Am kommenden Morgen ist es klar und sonnig! Und wir sehen erstmals den South Annapurna aus der Nähe!
Weiter geht es mehr oder weniger stetig bergauf, wenn auch nicht mehr so steil, wie am Vortag. Wir machen Rast bei einer Lodge mit schönem Bauerngarten (die haben ja die gleichen Blumen, wie wir daheim, nur sind wir schon auf 2.600m Höhe!) und tollem Blick auf den Machhapuchhre (Fishtail). Dann geht es noch ca. eineinhalb Stunden weiter bis nach Ghorepani auf fast 2.900 m Höhe. Wir beziehen unser Zimmer und vertreiben uns den Nachmittag in dem Dorf, welches eigentlich nur für die Trekkingtouristen erbaut wurde! Es ist frisch auf dieser Höhe. Aber: Es ist hier noch so richtig grün. Es gibt hier in der Region die größten Rhododendren-Wälder der Welt! Wir haben gar nicht gewußt, dass Rhododendren als Bäume wachsen können. Das muss im Frühjahr sicher traumhaft aussehen, wenn sie blühen. Abends heißt es wieder früh schlafen (versuchen), denn am Mittwoch ist der "Poon-Hill" zum Sonnenaufgang dran.
Daher stehen wir bereits um halb fünf wieder auf und "stolpern", noch ziemlich verschlafen, den Berg hinauf. Mit uns allerdings auch ca. 200!! andere Trekker. Es ist wohl doch eine beliebte Tour!
Aber: Der Sonnenaufgang und der grandiose Blick auf Dhaulagiri, Annapurna-Massiv entschädigen und sind Erklärung für den Andrang zugleich! Es ist umwerfend schön und beeindruckend! Lediglich die Kälte und der Hunger treiben und gegen 7 Uhr wieder runter zu heißer Dusche und Frühstück.
Und dann geht es eigentlich auch schon dem Abstieg entgegen, der zwar mit einigen Anstiegen gesegnet ist, uns aber am Nachmittag immerhin auf 2.600 m in das Dorf Tadapani bringt, wo wir abermals übernachten. Der Weg ist immer wieder mit den schönsten Ausblicken gesegnet, Dhaulagiri, Annapurna und dann wieder Fishtail und immer aus anderen Blickwinkeln. Am vierten Tag der Tour haben wir dann viele Höhenmeter zu vernichtet. Aber auch hier erleben wir bis mittags noch sehr viele schöne Blicke auf diese Bergriesen! Dann in den Höhen unter 2.000 m wird die Gegend wieder lieblich und vor allem landwirtschaftlich genutzt, mit wunderschönen Reisterrassen. Wir erreichen unsere letzte Übernachtungsstätte. Einem Scherz haben wir dann zu verdanken, dass wir Zeuge einer Ziegenschlachtung nach altem Brauch werden dürfen. Wir erwähnen nur "Goat-Curry" und schon holt der Wirt ein Tier, welches unser Träger Siri brutal, aber fachgerecht die Ziege mit dem "Kukuri"-Schwert köpft und zerlegt - so, wie es eben jetzt überall aus Opferzwecken traditionell im Rahmen des Dasain-Festes geschieht. So kommen wir dann auch nicht darum herum, abends "Goat-Curry" zu essen. Sicher nicht Jedermanns Sache, aber kneifen geht dann halt auch nicht!
Am Freitag regnet es dann in der früh - erstmalig, wir hatten sonst nur Sonne und nachmittags die üblichen Quellwolken - und wir sind froh, dass wir nur noch zwei Stunden zu gehen haben. Zurück am Ausgangspunkt in Nayapul holt uns wieder ein Taxi ab und bringt uns nach Pokhara zurück.
Fazit: Es war teilweise ganz schön anstrengend, aber die wirklich beeindruckende Natur, die vielen, kleinen Dörfer, und vor allem auch die Menschen, die hier leben, sind es unbedingt wert, in Nepal zu Trekken. Auch wenn man doch ziemliche Abstriche in Sachen Unterkunft in Kauf nehmen muss - eigener Schlafsack ist Gold wert.
Zurück in Pokhara fällt uns plötzlich auf, dass wir knapp 5 Tage keinen Autolärm und kein Hupen gehört haben. Dafür haben wir jede Menge Ziegen und Mulis gerochen und Hähne gehört!
Denn Rest des Tages verbringen wir am Phewa Lake entlang radelnd und durch den Ort schlendernd und essen mal wieder europäisch! Erstaunlich gute Pizza! Fast wie in Italien!
Heute früh um 9 Uhr ging dann unser FLUG nach Kathmandu zurück. Leider spielt das Wetter uns einen Streich hinsichtlich des erhofften Blickes auf den Himalaja, es ist wolkenverhangen und jetzt gerade nieselt es in Kathmandu! Aber trotzdem war es deutlich schneller und bequemer in der 30sitzigen Propellermaschine, als im Bus! Und Fliegen in Nepal ist scho auch ein Erlebnis für sich!
Jetzt sind wir wieder in unserem "Basislager" Hotel Potala und planen die letzte Woche Nepal, oder evtl. auch Sikkim. Heute Abend wissen wir mehr und werden dann berichten!

Alex & Gerd

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