Wir haben uns entschieden, unseren Flug nach Thailand um 2 Tage zu verschieben, um doch noch ein wenig von Indien bzw. der indischen Provinz Sikkim zu sehen. Da in diesem Falle, alles, was wir hätten von Nepal aus voraus buchen können, uns ungerechtfertigt teuer erschien, ziehen wir diesmal komplett auf eigene Faust los, nur mit einem geliehenen "Lonely Planet" ausgestattet.
Wir starten am Montag, den 18.10. mit dem Flieger nach Bhadrapur, ganz im Osten von Nepal nur ca. 30km von der Grenze zu Indien entfernt. Von dort nehmen wir ein Taxi zur Grenze und gleich ein weiteres in die nächste größere Stadt in Indien, Siliguri. Der Taxifahrer entlockt uns, dass unser eigentliches Ziel aber Darjeeling ist. Da er selber die Strecke an diesem Tag nicht mehr fahren will, organisiert er uns seinen jüngeren Bruder. Dieser fährt uns dann in anstrengenden knapp 3 Stunden bis nach Darjeeling hinauf. Die Stadt liegt atemberaubend auf einem Bergrücken in 2.000m Höhe und ist umgeben von den ja bekannten Teefeldern! Die Straße dorthin ist so ziemlich eine einzige Katastrophe. Es geht mehr durch Schlaglöcher als über Teer!
Aber wir erreichen Darjeeling und finden auch gleich ein brauchbares Hotel mitten im Zentrum.
Abends bummeln wir noch etwas über einen Straßenmarkt, das Leben auf der Straße unterscheidet sich nicht so sehr von dem in Nepal, alles wuselt durcheinander, es ist laut und lärmig.
Am nächsten Tag besichtigen wir den buddhistischen Tempel auf dem Observatory Hill, der vor Gebetsfahnen nur so strotzt! Schön anzuschauen.
Mittags machen wir uns auf den Weg zu unserem eigentlichen Ziel, der Stadt Pelling in West Sikkim, von wo man einen beeindruckenden Blick auf den dritthöchsten Berg der Erde, den Khangchendzonga ("Kantsch") haben soll. Wir nehmen "Sammel-Jeeps". Das ist hier die gängige und einzige Art des Fortkommens in den Bergen. Am "Terminal" herrscht mal wieder Gewusel, Lärm und Hektik. Nach einigem Hin und Her bekommen wir 2 Plätze. Und so starten wir mit 9 Indern und Fahrer nach Sikkim. Für diesen ersten 30km langen Teilabschnitt benötigen wir 2 Stunden! In der Grenzstadt Jorethang müssen wir umsteigen. Leider sind wir zu spät dran, alle Sammeljeeps sind schon weg. Wir überzeugen einen Taxifahrer, uns noch in die Berge nach Pelling zu bringen und wir erreichen diesen Ort tatsächlich noch bei Helligkeit, aber im Regen. Wir finden ein brauchbares Quartier und planen den nächsten Tag.
Morgens um 6 Uhr ist es noch wolkenverhangen, etwas später zeigt sich der "Kantsch" dann aber doch noch!
Vormittags besichtigen wir dann zunächst zu Fuss eines der ältesten Buddhistischen Klöster, das Kloster Pemayangtse und am Nachmittag lassen wir uns von einem Fahrer in die noch abgelegeneren Gebiete der Region fahren. Die Natur hier ist wirklich beeindruckend. Die Täler sind so tief, die Bergflanken extra steil und zu allem Überfluss ist es nicht felsig kahl, sondern mit dichtestem Wald bewachsen. So stellt man sich Dschungel vor! Und immer wieder sind wir erstaunt wo überall noch Dörfer oder Hütten stehen und die Menschen leben. Wir kommen bis zu einem heiligen See und dem dortigen Kloster, wo wir Zeugen eines Buddhistischen Gottesdienstes werden dürfen. Wieder sind wir die einzigen "langnasigen Bleichgesichter"!
Am Donnerstag dann müssen wir uns aber schon wieder auf den Rückweg machen. Wir schaffen es mit einmal Reifenwechsel und zweimal Umsteigen per Sammel-Jeep bis in die Stadt Siliguri, wo wir übernachten wollen.
Die Stadt scheint an "Indischem" alles zu toppen, was wir bisher erlebt haben. Wir versuchen per Taxi zum Hotel zu kommen. Der Fahrer und sein Spezl scheinen gerade den Kinderschuhen entwachsen. Mit Englisch kommen wir nicht wirklich weiter und auch, als wir Ihnen den Namen des Hotel zum Lesen geben, gibt es nur ratlose Blicke.
Wir versuchen noch am Abend das Taxi zur Grenze für den nächsten Morgen zu organisieren. Wir kämpfen uns durch das Chaos und gefühlte 100 Male, die wir angesprochen werden, ob wir nicht etwas kaufen möchten oder wenigstens Geld geben wollen. Wir machen den Deal klar und sind gespannt, ob das dann wohl klappen wird.
Am Freitag Morgen steht dann der Fahrer sogar 10 Minuten zu früh im Hotel!
Wir sind mit ausreichend Zeit am Airport in Bhadrapur, starten mit der wohl üblichen Verspätung nach Kathmandu und sind doch froh wieder im "Basislager" angekommen zu sein und bereiten uns auf den Abflug nach Bangkok vor.
Alex & Gerd
Alex und Gerd werden eine Reise um die Welt machen und Ihre Familien und Freunde auf diese Art im Internet daran teilhaben lassen.
Über uns
- Alex & Gerd
- Alex (Jahrgang 1968): Ich war die vergangenen Jahre als Einkaufsleiterin in der Industrie tätig, was mir immer viel Freude gemacht hat. Zu meinen großen Leidenschaften gehört seit 30 Jahren das Windsurfen. Zum anderen bin ich von jeher gern und viel gereist. So entstand der Wunsch einer Weltreise, auf der man Surfen und die die Neugier auf fremde Länder und Menschen verbinden kann. In der Lebensmitte solch eine Entscheidung zu treffen, ist sicher nicht ganz leicht, wenn man an all die Konsequenzen denkt, die so etwas mit sich bringt. Nicht desto trotz habe ich mich zu dieser Reise entschieden und hoffe, nach dem geplanten Jahr mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken zurückzukehren. Gerd (Jahrgang 1947): Ich war die letzten 35 Jahre als Dozent für Sport an der Uni München in der Ausbildung zukünftiger Sportlehrer und im allgemeinen Hochschulsport tätig. Auch im Beruf war es mir immer wichtig, meine Begeisterung für das Windsurfen weiter zu geben. Meine Reiseziele in Verbindung mit dem Surfen haben mich schon in viele Länder gelockt und jetzt gibt es die Gelegenheit, ein Jahr zu Reisen, andere Kulturen zu entdecken und gelegentlich dies auch mit Windsurfen zu verbinden.
Wo wir sein werden
Hier geben wir Euch einen kurzen Überblick, wohin uns unsere Reise führen soll: Unsere Reise beginnt am 06.04.2010 und führt uns zunächst nach Maui. Da wir uns dort vor sechs Jahren kennen gelernt haben, war es uns wichtig, an diesem Ort mit unserer Reise zu beginnen. Von dort aus werden wir in den Südwesten und Norden der USA reisen und diesen entdecken. Nach einem kurzen Zwischenstopp in München wollen wir dann den Süden Afrikas erleben und von Namibia über Botswana bis nach Südafrika fahren. Von Johannesburg aus geht es dann nach Mauritius in die Wellen des Indischen Ozeans. Dann folgen einige Herausforderungen. Auf dem Landweg soll es von Neu Dehli nach Kathmandu gehen und von dort weiter nach Bangkok. Den deutschen Winter möchten wir dann in Australien verbringen, wo wir neben der Westküste zum Surfen auch den Kontinent durchqueren möchten. Über Neuseeland und zum Abschluss zurück über Hawaii, wollen wir dann Ende März 2011 wieder zu Hause sein.
Reiseroute von Alex und Gerd
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