Wir starten also anderntags auf dem "Eyre-Highway" gen Osten. Dieser stellt neben der Nordroute über Darwin, die einzige geteerte Verbindung zwischen Western Australia und dem Osten dar. Nachdem wir das "Dorf" Norseman hinter uns gelassen haben, kommt für 1.200 km nichts mehr, außer ein paar Roadhouses. Diese sind aber auch gern einmal 200 km voneinander entfernt. Eine Panne ist also ziemlich unangenehm, zumal es natürlich kein Handynetz gibt und anderer Verkehr auch eher sporadisch vorhanden ist. Auf dem Eyre-Highway liegt auch die längste schnurgerade Strecke der Welt. 146 km ohne den Hauch einer Kurve. Eine sehr meditative Reiseerfahrung! Nach ca. der Hälfte der Strecke haben wir erstmal genug und campen an einem Roadhouse. Mit uns tun dies noch 7 andere Camper und dann sind da noch die ca. 5-6 Betreiber des "Tanke-Kneipe-Motel-Campground". Das war es dann aber auch mit "Zivilisation". Am zweiten Tag erreichen wir den Höhepunkt der Strecke, die Steilküste der "Great Australien Bight". Es gibt ein paar Stellen, wo man anhalten und die imposanten Klippen bewundern kann. Wir machen noch einen Abstecher an den unter Wellenreitern bekannten "Cactus Beach" und übernachten in der Nähe. Am Sylvestertag erreichen wir nach weiteren 500 km durch Getreidefelder und Buschland Port Augusta in South Australia, wo wir Sylvester bei Höchsttemperaturen von 47 Grad feiern. Wir nutzen einen abendlichen "Föhnsturm" noch für eine Surfsession auf dem Fluss.
Adelaide am Neujahrstag ist ziemlich ausgestorben und da das Wetter auch nicht berauschend ist, fahren wir an die Küste nach Victor Harbor.
Hier und in auch beim Weiterreisen entlang der "Limestone Coast" merken wir deutlich, dass die "großen Ferien" in vollem Gange sind. Es ist überall ziemlich voll. Die Küste ist sehr beliebt als Urlaubsdestiantion.
Wir tingeln weiter zu einem weiteren Höhepunkt unserer bisherigen Australienreise, der "Great Ocean Road" die von Warrnambool bis kurz vor Melbourne an der Küste entlang führt und neben den berühmten "12 Aposteln" auch noch andere beeindruckende Felsformationen mit Brücken, Bögen und Türmen bietet. Die Nähe zu Melbourne macht sich auch hier bemerkbar, die Urlaubsorte sind voll, wie die "Adria im August".
Dann erreichen wir Melbourne, welches wir zwei Tage lang erkunden. Die Lage der Stadt ist ein Traum zwischen Yarra-River und der Port Phillip Bay. Es gibt jede Menge Cafes am Wasser sowohl am Yarra, als auch in Docklands und Harbor Town. Alles wirkt sehr relaxt und die Aussicht vom "Eureka Skydeck 88" auf fast 300 m Höhe ist klasse.
Einen Wehmutstropfen gibt es jedoch zu berichten. Aufgrund der Flutkatastrophe in Queensland, sind wir gezwungen, unsere geplante Route zu ändern und werden nun wohl nicht zum Great Barrier Reef reisen können. Statt dessen befinden wir uns gerade auf einer Autofähre mit dem Ziel Tasmanien und lernen auf der zehnstündigen Überfahrt schonmal die "Roaring Fourties" mit Sturm und hohen Wellen von Ihrer grimmigen Seite kennen....
